Über meine Malerei
Rede von der Kunsthistorikerin Frau Dr. Gabriele Himmelmann, anlässlich der Vernissage von Angela Zander-Reinert am 30.06.2022
Ein Ausschnitt einer englischsprachigen Führung mit Mark Edwards, anlässlich einer digitalen Ausstellung mit der Gruppe CrossOver4.0
…die Bilder von Angela Zander-Reinert … kommen abstrakter
daher.
Indem sie sich zwischen malerisch gegenständlichem Ausdruck
und starker fortschreitender farbiger Expression hin- und
herbewegt, lässt sie sichtbare Wirklichkeit auf ihre Weise neu
entstehen.
Nina Holley, am 15.11.19 in der „Welt“
Die Malerei verstehe ich für mich als eine immerwährende Herausforderung.
Mich interessiert vor allem das Zusammenwirken der Farben, ihre Interaktion, an deren Entwicklung ich
arbeite. Farben sind für mich ein sinnliches Erleben. Der Vorgang des Malens ist ein Prozess, der dieses
wach hält. Das Arbeiten daran ist die Herausforderung, die mich immer wieder motiviert und inspiriert.
Es geht mir in meinen Bildern um erlebte Wirklichkeiten und ihre Umformung im Bildprozess durch das
Ausloten von Farbbezügen. Dieses ist mir so wichtig, dass dahinter das Interesse an den Motiven zurück
tritt.
Das Motiv ist lediglich eine Erinnerung an die erlebte Situation, der Anlass und der Einstieg ein Bild
zu malen. Im Bild aber finden die Farben ihre eigenen Entsprechungen und entwickeln sich losgelöst vom
Motiv zu einer eigenen Wirklichkeit.
Malerin Angela Zander-Reinert
Malerin Angela Zander-Reinert im Kunsthaus
Interviews
2 Interviews auf der Vernissage im Pridehouse vom pinkchannel
Zitate aus der Eröffnungsrede von Karl-Ernst Gaertner
zur Vernissage am 30. August im PARK HOTEL Ahrensburg
August, 2015
Anlanden
In den Bildern von Angela Zander-Reinert können wir leicht den fließenden Rhythmus der Pinselschwünge nachvollziehen, können die Bildung der Farbtöne nachempfinden und uns gedanklich die Tektonik des Bildaufbaus erschließen.
… Der Hauptfarbklang wird von einer tonangebenden Farbe eröffnet, um sich während des Malens zu festigen oder zu ändern. Die rhythmisch gefügten Flächen modulieren den mehr oder weniger gegenstandsbezogenen Bildraum. An der Art der Linien, bzw. Konturen im Bild sehen wir, dass sie nicht direkt gezogen worden sind, sondern durch aktiv aneinandergrenzende Farbflächen entstanden sind. Die farbigen Flächen haben die Führung. Selbst die Pinselstriche wirken weitgehend flächig…
… Ich erkenne eine expressive, fast romantische künstlerische Grundhaltung, die der emotionalen, subjektiven Innerlichkeit gewidmet ist. Ich fühle beim Betrachten ihrer Bilder eine Sehnsucht mit der sichtbaren Wirklichkeit eins zu werden, indem das Sichtbare als Anlass zum Ausdruck der eigenen Emotionalität erfahren wird.
… In ihrer ausgeprägten Emotionalität liegt die bildnerische Kraft von Angela Zander-Reinert.
Karl-Ernst Gaertner
Angela Zander-Reinerts Bilder beruhen auf realen Motiven, die sie in einem sehr
authentischen, expressiven Stil auf der Leinwand in Szene setzt.
Ihr Pinselstrich ist breit und flächig, dynamisch und sicher. Ihre Farben sind klar und kräftig, unvermischt. Die
Farbkombinationen sind zuweilen mutig, aber immer stimmig, gut ausbalanciert. Auf großen
Leinwandformaten kann die Künstlerin ihre Vorstellungen und ihr Können am besten
entfalten. Sie arbeitet schnell und sicher, bevorzugt deshalb Acryl.
Sie sucht und erspürt die charakteristischen Eigenarten ihres Gegenübers, eines Menschen, eines Tiers, einer
Landschaft. Es kommt ihr darauf an, das Individuelle, Unverwechselbare eines Sujets/Motivs
zu erfassen und dieses in Form und Farbe auszudrücken. Dabei legt sie sich nicht auf eine
Interpretation fest, sondern arbeitet seriell und macht auf diese Weise die verschiedenen
Nuancen und Facetten des Sujets sichtbar. So entdeckt der Betrachter immer wieder
Neues. Angela Zander-Reinerts Bilder sind ein eindrucksvolles sinnliches Erlebnis in Farbe
und Form.
Ortrun Venth-Vogt, 20.1.21