Beweggründe
Taschenformate
Ich wollte dieses Mal ein übergreifendes Thema wählen, welches nicht inhaltlich zuzuordnen ist, sondern äusserlich. Unter diesem Thema kann man alles subsumieren, Hauptsache man kann es in einer Tasche unterbringen, deshalb Taschenformate.
Duvenstedter Brook / fliessende Sinne und Wildtiere
Stimmungen, Eindrücke in der Landschaft haben mich schon immer berührt. Dieses Entspannen in der Natur vertieft meine Gefühle. Um diese tiefen Erlebnisse wiederzugeben habe ich das Thema „Wald“ gewählt. Der Duvenstedter Brook, ein Naturschutzgebiet bei mir in der Nähe, gab mir die Inspirationen zu diesem Einstieg. Hinzu kam, dass ich Kraft und Zuversicht aus den Waldbeobachtungen bekam, weil sich die Natur immer wieder erneuert, trotz der Einwirkung des Menschen.
Diese Energie wollte ich unbedingt in meine Bilder einfließen lassen. Natur- und Waldeindrücke, wie sie jeder kennt, aber mit farblichen Veränderungen, so dass die Landschaft in einen anderen Kontext gestellt wird. Der Wald als Seelenausdruck, als sich immer wieder erneuerndes System, in einem anderen Licht. In einem hoffnungsvollem Licht der Erneuerung!
Meine Landschaften sind aber mehr, als die Auseinandersetzung mit der Natur, die mich umgibt und die mir Kraft spendet.
Sie gehen über das Sichtbare hinaus, sind Reflexionen über das, was jenseits unserer Existenz liegt. Es sind universelle Themen wie Freiheit, Abschied und Neubeginn.
Die Tiere kamen dazu, nachdem ich ihre Spuren im Wald gefunden habe. Tiere stehen hier u.a. auch für Gefühle wie Trauer, Verletzlichkeit und Leid. Sie haben aber zudem einen Ausdruck wie Eigenwilligkeit, Kraft und Stärke. Tiere haben schon immer in der Mythologie eine große Rolle gespielt. Dieses wollte ich auch in meinen Bildern mit aufnehmen.
Genauso wie die Landschafts- und Waldeindrücke stehen auch die Tiere als Protagonisten in einer Idee, in einer Geschichte.
Mitspieler
Was alles im Wald so passiert!
Spielerisch setzte ich zwei Protagonisten in Scene. Ich versuche das Bekannte neu zu interpretieren und weiter zu erzählen.
Land der Feuerberge
Lava, Urlandschaften haben mich schon lange gepackt, seit wir auf Island waren. Zurück zu den Kräften der Natur und ihre Urkräfte erahnen. Zu spüren, dass Natur ihre eigenen Kräfte entwickelt und gleichzeitig sensibel ist. Mich haben die Lavafelder und die -Brocken fasziniert. Es passt auch zu meiner Malerei, dieses Urwüchsige, Unmittelbare und Direkte.
Überland
Unter dieser Bezeichnung habe ich Bilder aus der Normandie, Bretagne, Sylt, Kreta und Polen verarbeitet. Ein breit gefächerter Strauß. Es ist der tiefe Eindruck, der mich zu einem Bild veranlasst, auch wenn es „nur“ eine norddeutsche Allee ist. Ich möchte das Motiv durchdringen und dem Bild meine innere Stimmung geben.
Im Besonderen bei dem Bild „Am Frischen Haff mit den Gedanken an 45“ : Dieses Dastehen am Frischen Haff - auf unserer Reise nach Polen – hat mich ergriffen. Wir alle, die wir dort standen waren ganz ruhig mit den Gedanken an 45. Was dort an dieser Stelle, auf diesem Boden passiert ist! Wie die Menschen im Winter über das Haff flohen und dabei von russischen Bombern angegriffen worden…, das Leid, die Not war fast greifbar. Dieser tiefe Eindruck hat mich veranlasst – zuhause angekommen – mir gleich eine große Leinwand aufzuziehen und sie terrakottafarben zu grundieren. Das Malen floss aus mir heraus, bis ich merkte, dass es fertig war.
Wir sind da
2015, als so viele Geflüchtete zu uns kamen, wollte ich helfen und habe 2 Jahre Deutschunterricht gegeben. Ich habe versucht, nicht nur die Sprache zu vermitteln, sondern habe es als große Herausforderung gesehen, Lebenssituationen, auch schwierige, einfach zu erklären. Es war immer interessant und spannend. Während des 2-jährigen Unterrichts habe ich mich parallel dazu auch mit unterschiedlichen Flüchtlingssituationen malerisch auseinandergesetzt. Nach diesen 2 Jahren der Erfahrung habe ich meine Schüler gefragt, ob ich sie malen kann. Sie haben sofort zugestimmt und so sind diese großen Porträts entstanden. Ich wollte sie groß darstellen und ihnen ein Gesicht geben.
Christopher Street Day (CSD)
Bei einem Besuch in Köln hatte ich die Gelegenheit, die üppig, bunte und ausgelassenen Parade des CSDs zu erleben. Dieses bewegte mich, diese farbenfrohen und manchmal auch kreischenden Abläufe im Bild festzuhalten. Ich wollte nicht nur das Überbordende, sondern das auch manchmal Schräge und Groteske einfangen. Begeistert bin ich nach wie vor von dem Ausgelassenen, das „sich feiern“. Das empfinde ich als solche besondere Energie, da ist dann auch das manchmal Groteske aufgefangen, weil sie Lebensmut und Lebendigkeit zeigt.
Augenblicke
Portraits haben mich schon immer interessiert. Die Gesichter der Menschen so dicht heranzuholen, dass man ihre Individualität, Andersartigkeit und Besonderheit erahnen kann.
Ich selbst habe mich in unterschiedlichen Phasen meines Lebens immer wieder selbst gemalt. Hier eine Reihe in Öl (dieses Material liebe ich besonders!) aus dem Jahr 2020, das Jahr welches für Corona steht. Ich denke, dass alle in dem Lockdown auch nach innen gegangen sind.
Landen
Ein Landschaftsthema, äußere erlebte Landschaften und innere gefühlte in die Übereinstimmung eines Bildes zu bringen.
Überallacker
Ausgehend von meinem Blick aus meinem Atelierfenster, man sieht auf einen Acker, ein Feld. Ich habe die Eindrücke „vor meiner Tür“ umgesetzt.
Auf dem Trockenen
Auf einer Reise nach Griechenland habe ich alte Boote, die „auf dem Trockenen“ lagen, als skurril und nicht für diese Situation gemacht, entdeckt. Boote sind für das Wasser gebaut worden, das ist ihr Element. Wie sie so dalagen, so deplatziert, hat mich veranlasst die Fremdheit der Boote in einem anderen Element darzustellen.
Land statt Stadt
Nicht nur meine Entscheidung aus der Großstadt wegzuziehen und mehr auf dem Land mich zuhause zu fühlen, hat mich zu diesem Thema bewogen. Zudem kommt, dass Freunde von uns einen alten wunderschönen Heidehof mit ca. 12 unterschiedlichen Gebäuden, Schuppen, Stallungen, Silos etc. haben und ich schon immer davon beeindruckt war. Dieses schöne Ensemble an aufeinander bezogenen Gebäuden, welche über die Jahre und Jahrzehnte gepflegt und erhalten wurden, hat mich dazu veranlasst mich diesem Projekt zuzuwenden.
Besonders das Honighaus, welches sehr sichtbar die Atmosphäre auf dem Hof bestimmt, habe ich nicht nur mehrere Male gezeichnet und gemalt, sondern auch mit unterschiedlichen Materialien (wie Holz, Pappe, Knete und Draht) ins Dreidimensionale umgesetzt.
Anschließend habe ich dann meine Bilder in dem Bullenstall auf dem Hof ausgestellt.
Trucks
Nach unseren Indienreisen sind u.a. die großen Lastkraftwagen, die Trucks bei mir in der Erinnerung geblieben. Sie sind meist stark herausgeputzt und in Scene gesetzt. Die individuelle Ausgestaltung, die Farbenpracht, das Überbordende haben mich veranlasst diese Monster aufs Bild zu bannen.
Warten
Wenn man viel reist, muss man auch viel warten! So habe ich diese Zeit des Wartens ausgenutzt und habe andere Wartende beobachtet.
Nordwärts
Unsere Reise nach Island und Grönland hat tiefe Spuren und Eindrücke bei mir hinterlassen. Island ist ein Lavaland mit vielen Kratern und urwüchsigen Flächen, die mit Moos und kl. Gewächsen überwuchert sind. Island ist aber auch Schwefellöcher, Geysire und Wasserfälle. Alle Bilder habe ich vorher rot grundiert, weil man das Feuer unter den Fußsohlen ahnt.
Die Inuithäuser von Grönland haben eine besondere Energie, da spürt man das harte Überleben und die Kälte in der dunklen Jahreszeit. Trotzdem erscheinen sie einem im Sommer teils bunt und fröhlich auf die Felsen gesetzt.
Bärenart
Mein über 100 Jahre alter Teddy, mit dem schon meine Mutter als Kind gespielt hat, habe ich über alle Jahre gerettet. Er verdient es in Scene gesetzt zu werden und in immer neuer Umgebung seinen „Ausdruck“ zu zeigen.
Indische Impressionen
Die Farbigkeit der Saris und die schwere Arbeit der Menschen, aber auch die Ausflüge und das Warten haben malerische Eindrücke bei mir hinterlassen.
Geheimnisvolles Burma
Eine unserer ersten Asienreisen führte uns nach Burma/Birma/Myanmar. Wir wurden mit sehr ursprünglichen und geheimnisvollen Situationen konfrontiert. Die Situationen waren aber auch teils heikel und ein wenig gefährlich, als wir z. B. ein Boot besteigen wollten, konnten wir mit unserem Gepäck nur über ein Brett, ohne Geländer, balancieren. Die freundlichen zugewandten Menschen haben uns sehr gut gefallen. Bei Morgen und Abenddämmerung, teilweise unwirkliche Stimmungen haben den Eindruck für Besonderheit hinterlassen.
Suche nach dem Glück
Zu Hamburg gehört St. Paule und die Reeperbahn mit all´ ihren Lichtreklamen und -Reflexen. Aber auch der Hamburger Dom, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, ergänzt nicht nur mein Thema, sondern ist ideal für die Ablenkung, Zerstreuung, das Untertauchen und die Suche nach dem kurzen Glück. Dieses kann sich im Glücksspiel aber auch in dem Rausch der Fahrgeschäfte, in Glückseligkeit wiederfinden.
Positionen
Unter diesem Thema zeige ich meine Aktzeichnungen, die ich über die Jahre gezeichnet, aber auch gemalt habe. Ich grundiere das weiße Papier vorher mit farbiger Tinte und setze dann vor Ort mit farbigen Stiften oder Kreide den linearen Teil. Die farbige Grundierung ist immer wieder eine schöne Anregung mir zu überlegen, mit welchen Farbstiften ich darauf reagiere.